Die Arbeiterkammer (AK) hat heuer eine Studie zum Thema „Credit Scoring in Österreich“ herausgegeben. Natürlich habe ich mir diese Studie angesehen und meine Schlüsse daraus gezogen.
Grundtenor der Studie: „Bonitäts-Checks sind sehr intransparent. VerbraucherInnen tappen im Dunkeln – sie wissen oft nicht einmal, dass sie durchleuchtet werden, geschweige denn, was an persönlichen Daten gesammelt wird“.

Im Rahmen von Scoring-Verfahren werden auch Zukunftsprognosen gewagt, die aufgrund der gesammelten Daten hochgerechnet werden. So soll mittels statistischer Methoden abgebildet werden, wie der Kunde seinen zukünftigen Zahlungsverpflichtungen nachkommen wird.

Welche Daten nun zur Berechnung der Kreditwürdigkeit herangezogen werden, ist von Bank zu Bank verschieden und nicht einmal der Kunde selbst erhält Auskunft darüber, wie sein „Scoring“ zustande kommt.

„Minuspunkte bringen etwa häufige Umzüge – sie gelten als Indiz für einen unsteten Lebenswandel. Junge, ledige Personen und solche, die erst kurze Zeit eine Arbeit haben oder in einer Miet- statt Eigentumswohnung leben, werden schlechter eingestuft. Scheidungen, unterhaltspflichtige Kinder, Karenzgeldempfang oder Saison-Arbeit beeinflussen die Bonitätsbewertung ebenso negativ. Pluspunkte bringt etwa der Status verheiratet.“

Die AK fordert jedenfalls mehr Transparenz und ich stelle mir schon die Frage, ob Bankkunden wirklich damit einverstanden sind, mehr Informationen als unbedingt nötig preis zu geben und dann auch noch in verschiedenen Scoring-Programmen verarbeitet zu wissen.

Natürlich komme ich auch nicht daran vorbei Kundendaten (natürlich in Rücksprache mit den Kunden) an das jeweilige Bankinstitut zu übermitteln, da selbstverständlich zur Bonitätsbewertung immer gewisse Daten benötigt werden, aber ich gebe nur das weiter, was unbedingt nötig ist.

Angesichts der Tatsache, dass Banken sich immer weniger Zeit für Beratungsgespräche nehmen (können) und Entscheidungen oft per Knopfdruck getroffen werden, bezweifle ich schon, dass das Kunden gerecht wird, die immer umfangreicher informiert werden wollen und gerade was Datenschutz betrifft immer sensibler werden.

Wie denken Sie darüber? Sind Sie damit einverstanden, dass gerade in diesem sensiblen Bereich wie dem Kreditgeschäft oft unnötige, zusätzliche Informationen erhoben und verarbeitet werden? Was ist Ihnen wichtig, wenn´s ums Finanzieren geht? Ich freue mich auf Ihre Kommentare, hier, auf Facebook, per Email oder wie auch immer Sie mir Ihre Meinung hinterlassen wollen.