Die Konditionsunterschiede bei den Girokonten sind enorm. Bei den Kontoführungsgebühren liegt die Spanne bei rund 90 Euro pro Jahr, aber auch bei den Überziehungszinsen gibt es ungeheure Unterschiede. Bei den Gehaltskonten sind die Überziehungszinsen oft fix (auf dem hohen Niveau aus der Zeit vor der Krise), handelt es sich um eine variable Verzinsung wird diese laut Bankenjargon „marktkonform“ oder „individuell“  angepasst. Und das wiederum ist für den Kunden meist wenig bis gar nicht transparent.

In einem Bericht in der aktuellen Ausgabe des Konsument-Magazins wird eine klare Handlungsaufforderung ausgesprochen: „entweder zum Kontowechsel, da es sehr wohl Institute gibt, die faire Zinsen verrechnen, oder für jene, die ihr Konto überziehen, zum Aufnehmen eines Privatkredits“. Denn dieser kommt mitunter weit günstiger.

Am meisten betroffen von überzogenen Überziehungszinsen sind finanzschwache Kunden, die oftmals ihr Konto überziehen  müssen, um ihren laufenden Zahlungsverpflichtungen nachkommen zu können. Ein erster Schritt in Richtung Verschuldung, da es angesichts der zusätzlich anfallenden Kosten immer schwerer fällt das Konto wieder auszugleichen.

Der Umstieg auf ein anderes Konto-Produkt ist vergleichsweise einfach, wird dem Neukunden von der Bank doch vieles an Änderungen (was bestehende Daueraufträge u.ä. betrifft) abgenommen. Viel schwieriger ist es aus den unzähligen Angeboten, das individuell am besten passende herauszufiltern. Und im Kampf gegen die verschiedensten Kontopakete mit unterschiedlichem Leistungsumfang und unterschiedlichsten Soll- und Habenzinsen  geben viele dann doch wieder w.o. und bleiben unzufrieden bei ihrem angestammten Bankinstitut hängen.