Dieser Tage habe ich im Wirtschaftsblatt einen Artikel über die Prämienunterschiede bei Risikoversicherungen zwischen Rauchern und Nichtrauchern gelesen. Da für die Höhe der Prämie das Todesfallrisiko entscheidend ist, fallen die Prämien für „gefährdete Personen“ natürlich höher aus. Immerhin sterben jährlich rund 5 Millionen Menschen an den Folgen des Zigarettenkonsums.

Für die Untersuchung wurde folgende Annahmen getroffen und ein Versicherungs-Vergleichsrechner damit gefüttert: 40 jähriger Mann, Vertragslaufzeit von 20 Jahren und eine Versicherungssumme von 150.000 Euro. Unter diesen Bedingungen ist eine Versicherung für einen Nichtraucher im günstigsten Fall für 194 Euro zu haben, im teuersten Fall zahlt ein Raucher 926 Euro. Bei derselben Versicherungsgesellschaft kann der Prämienunterschied zwischen Raucher- und Nichtrauchertarif einen Unterschied von rund 600 Euro ausmachen. Diese Ergebnisse laden in jedem Fall zu einem eingehenden Vergleich ein, will man doch für das gleiche Produkt nicht unverhältnismäßig viel bezahlen. Denn die Leistungsunterschiede bei Risikoversicherungen sind verschwindend.

Da der Artikel aber nur auf das Raucher-Risiko abstellt, werden viele andere Aspekte natürlich nicht betrachtet. So spielt bei Risikoversicherungen schon das Eintrittsalter eine erhebliche Rolle. Ist für Menschen bis 30 noch eine relativ günstige Prämie zu haben, kann das ab 45 schon ganz schön ins Geld gehen (abhängig natürlich von den Tarifen der einzelnen Gesellschaften). Auch die Vertragslaufzeit und die Höhe der abzusichernden Summe sind natürlich relevant.

Auffällig an der Untersuchung ist aber auch die Auswahl der Versicherungen, die zum Vergleich herangezogen werden. In diesem Fall sind das 6 Institute mit enormen ausgewiesenen Prämienunterschieden. Ebenfalls relevante Mitanbieter scheinen gar nicht auf. Für den Kunden heißt das, wie schon desöfteren festgestellt, dass Ergebnisse von Vergleichsrechnern immer mit Vorsicht zu genießen sind, weil sie nie wissen, welche Versicherungsgesellschaften überhaupt in den Vergleich mit einbezogen wurden. Im Extremfall könnte z.B. der Bestanbieter im Vergleich gar nicht aufscheinen, je nachdem welche Gesellschaften eben berücksichtigt werden. In keinem Fall handelt es sich hierbei um einen kompletten Marktvergleich, gezeigt werden immer nur Vertragspartner des Vergleichsrechner-Anbieters.

Vergleichsrechner sind gut geeignet einen groben Überblick zu geben, eine Qualitätsberatung durch einen Versicherungsmakler ersetzen sie aber mit Sicherheit nicht.