Gerade in der Zeit vor Weihnachten ein wichtiges Thema: Ratenzahlung für Konsumgüter. Konnte man früher nur langlebige Güter (etwa Möbel, Waschmaschine, Fernseher, etc.) auf Raten erwerben, lassen sich heute praktisch alle Wünsche auf Kredit erfüllen. Handys, Schuhe, Kleider, Bücher und sogar Urlaubsreisen können so finanziert werden.
Was für viele verlockend klingt, weil man endlich auch seine Träume realisieren kann, endet in Wahrheit oft existenzbedrohend. Gesehen wird anfänglich nur die vermeintlich geringe Rate, hochrechnen, was über die gesamte Laufzeit dann tatsächlich bezahlt wird, das macht kaum jemand.
Eine Studie der AK Wien aus dem Vorjahr spricht von effektiven Jahreszinssätzen von 7.37% bis 21,70%. Verglichen mit den Konditionen für einen „normalen“ Konsumkredit ist das enorm. In Anspruch genommen werden Ratenkredite hauptsächlich von Kunden, die ohnehin knapp bei Kasse und oft gar nicht mehr kreditwürdig sind.
Laut Schuldnerberatung sind gerade junge Erwachsene stark betroffen, denen zum Teil noch die Erfahrung im Umgang mit Geld fehlt und die – trotz ihres geringen Einkommens – denken 100 Euro hier und dort an Ratenzahlung für (noch dazu kurzlebige) Konsumgüter würden sich in ihrem Budget leicht ausgehen. Manche müssen aber feststellen, dass sie den Überblick über ihre finanziellen Verhältnisse verlieren und schlussendlich nur noch die dringlichsten Mahnungen begleichen können. Dann ist wirklich Feuer am Dach.
Natürlich müsste man auch den Kreditgeber zur Verantwortung ziehen – in fast allen Fällen ist das die Santander Bank – schließlich erfolgt die Vergabe von Warenkrediten sehr großzügig. Aber leider ist auch hier das Geschäft wichtiger als so manches Einzelschicksal und auch wenn dadurch viele in den Ruin getrieben werden, hat der Konsumentenschutz offenbar keine Handhabe.
Meine dringende Empfehlung lautet daher: zuerst den Betrag ansparen und sich erst dann etwas leisten, wenn man es bar bezahlen kann! Natürlich möchte man sich Wünsche lieber sofort erfüllen, aber vielleicht wird man durch die Vorfreude ein bisschen entschädigt 😉

Quelle: AK Wien, Studie Ratenkauf – Teilzahlung, 2012
News 42/13, Vorsicht, Ratenfalle, Oktober 2013