Nachdem wir uns letztens ganz allgemein mit dem Thema Umschulden beschäftigt haben, möchte ich hier ein bisschen näher auf Stolpersteine eingehen, die man beachten sollte. Auch wenn eine Umschuldung auf jeden Fall Sinn machen kann, sollte man vorab einige Punkte berücksichtigen.

Bonität

Natürlich prüft die Bank bei einer Umschuldung erneut die Bonität. Das kreditgebende Institut beurteilt dabei, ob der Kreditnehmer voraussichtlich in der Lage ist den Kredit zurückzuzahlen. Natürlich kann sich die Bonität seit der Aufnahme des ursprünglichen Kredits verbessert haben. Genauso und gerade in der aktuellen Situation kann aber auch Gegenteiliges der Fall sein. Die Bonität kann auch von der Branche in der man tätig ist beeinflusst werden. Manche Branchen werden einfach besser bewertet als andere, das hängt z.B. von der Krisensicherheit und der erwarteten Auftragslage ab. (Mehr zum Thema Bonität gibt’s u.a. hier.)

Aktuelles Arbeitsverhältnis

Und selbstverständlich spielt auch das konkrete Arbeitsverhältnis eine Rolle. Viele Kunden sind sich oft nicht bewusst, dass Kreditinstitute mitunter die Lohnzettel der letzten sechs Monate für ihre Beurteilung heranziehen. Das ist einer der Stolpersteine, die gerade jetzt häufig zu tragen kommen. Schwierig wird es im Fall von Kurzarbeit oder (vorübergehender) Arbeitslosigkeit, auch wenn eine Wiedereinstellungsgarantie vorliegt.

Aber auch schon ein vor kurzem erfolgter nahtloser Arbeitswechsel kann hinterfragt werden, selbst wenn man sich dadurch verbessern konnte.

Kreditvergleichsrechner

Ich gehöre auch zu denen, die sich gerne vorab online schlau machen. Man findet ja auch praktisch zu allem und jedem Informationen. Manchmal sind diese Informationen aber ziemlich irreführend. Und gerade bei Kreditvergleichsrechnern können die Angaben bestenfalls als grobe Orientierung dienen. (Auch darüber wurde hier schon geschrieben.)

Manche Plattformen nennen konkrete Zahlen an durchschnittlichen Einsparmöglichkeiten. Das halte ich für reichlich unseriös, weil der Einzelne ja wenig bis gar nichts für seine eigene Situation daraus ableiten kann. Ebenso sind für die angeführten Kreditraten viele Annahmen zu treffen, die für den Einzelfall nicht zutreffen können, da ja die persönlichen Eckdaten miteinbezogen werden müssten. Der Zinssatz ist oft schon voreingegeben und es ist nicht nachvollziehbar, um welche Konditionen es sich handelt. Hier wird oft etwas suggeriert, was der Realität nicht standhält.

Unser Tipp

Setzen Sie sich intensiv mit Ihrem bestehenden Kredit auseinander, beachten Sie dabei die aktuellen Konditionen, Laufzeiten, Fristen, Pönale und weitere Kostenfaktoren. Nur unter Berücksichtigug aller Faktoren kann man beurteilen, ob sich eine Umschuldung lohnt. Wir sind für alle konkreten Fragen dazu gerne da.