Dieses Zitat ist das erste, was mir angesichts des aktuellen Gewinn-Covers einfällt. Denn es gibt ihn wieder: den Artikel von der Traumhaus-Finanzierung. Same procedure as every year – mehrmals. Viele Tabellen und viele Zahlen, mal mit Fixzins, mal ohne, mal mit Grundbuch, mal ohne. Such’s dir aus, lieber Kunde, es gibt alles… und noch mehr.

Die Tabellen suggerieren wie üblich, dass die Topkonditionen für jedermann erhältlich sind, auch wenn im Text zumindest die Anmerkung enthalten ist, dass dies nur für Bestkunden gilt. Allerdings war dann dem Experten – augenscheinlich gibt es deren nur ganz wenige bei uns, da immer die selben befragt werden – zu entlocken, dass es aufgrund der Digitalisierung immer schwieriger für Kunden wird „die nicht den Standardkriterien“ entsprechen. Leider erklärt der Experte den Lesern hier nicht, was immer schwieriger für den Kunden wird. Überhaupt einen Kredit zu bekommen, gute Konditionen zu bekommen? Na gut, wie auch immer.

Zu mir kommt der Standardkunde ja nicht. Ich wage ja zu bezweifeln, ob es den Standardkunden überhaupt gibt. Bei mir war er jedenfalls noch nicht. Denn die Lebensumstände jedes einzelnen sind doch sehr unterschiedlich. Ob das nun das Einkommen, die Eigenmittelaufstellung, die Ausbildung, den Familienstand, die Wohnsituation und vieles mehr betrifft, jeder bringt eine andere Geschichte mit. Und das ist auch gut so.

Klarerweise passen Individuen so gar nicht in Systeme und wer schon mal mit Kreditsoftware gearbeitet hat, der weiß, dass man ohne Kommunikation nicht auskommt und dass sich niemand in ein starres Raster pressen lässt. Vor diesem Hintergrund kann ich die Aussage des Experten bezüglich des Standardkunden schon nachvollziehen, ich mache ja selbst jeden Tag die Erfahrung, dass sich kein persönliches Gespräch ersetzen lässt.

Ein paar Daten und Fakten über jemanden zu wissen, reicht einfach nicht aus, um ein Angebot zu finden, das auch wirklich passt. Und umgekehrt tauchen immer so viele Fragen auf, die auch beantwortet werden müssen.

Gerade bei einer Immobilienfinanzierung sollte kein Platz für Unklarheiten sein, schließlich möchte man die nächsten 20 bis 30 Jahre ja auch gut schlafen können. Und nur wer so lange nachfragt, bis er alles für ihn wichtige weiß, muss eben nicht alles glauben. 😉