Angeheizt durch die Erstellung des Pensionskontos, kommt gerade wieder einmal keiner am Thema Pensionsvorsorge vorbei. Wenn schon Hermann Maier der Pension entgegenzittert sieht es für „Otto Normalverbraucher“ schon extrem düster aus.
Jeder möchte natürlich mitschneiden am Vorsorge-Kuchen, ob das nun Banken, Versicherungsgesellschaften oder freie Berater sind, jeder keilt nun um die private Vorsorge der Österreicher.
Und wir Österreicher machen pflichtbewusst jeden Schmarrn mit! Keine Frage, bei dem Hype muss man natürlich unbedingt dabei sein. Natürlich handeln Banken und Konsorten völlig uneigennützig und wollen nur das Beste für uns.
Am besten ist, wir schließen alle sofort eine Lebensversicherung ab, mit hohen Abschlussgebühren, wenig bis gar keiner Flexibilität für (noch) schwierigere Zeiten und einem netten Steueranteil für den Finanzminister. Getrieben von den finsteren Zahlen vom Pensionskonto, die uns jeder Berater nur allzu gern erklären möchte, rennen wir panikerfüllt in die nächste Filiale eines x-beliebigen Anbieters. Wirklich ein Glück, dass man die breite Masse mit nur einem unscheinbaren Blatt in Angst und Schrecken versetzen kann.
Dabei sind wir doch schon so Pensionspanik erprobt, hat doch ein feiner Ex-Finanzminister extra die Zukunftsvorsorge für uns erfunden, mit der heute mehr als 400.000 Kunden so unzufrieden sind, dass sie den Vertrag ruhend gestellt haben und nur noch das Ende der Mindestlaufzeit abwarten.
Aber nachdem man aus Erfahrung alles andere nur bestimmt nicht klug wird, stürzen wir uns freudig ins nächste Vorsorge-Abenteuer und lassen uns gern ein neues, vermeintlich besseres Produkt aufs Aug drücken. Wie wir alle längst wissen, gibt es 98% Naturdeppen, mit denen sich gutes Geld verdienen lässt.
Fakt ist, dass das Pensionskonto für junge Leute kaum Aussagekraft hat und die später einmal ausbezahlte Pension schwer abzuschätzen ist.
Fakt ist, dass gerade für Teilzeitbeschäftigte der Blick aufs Pensionskonto mehr als erschreckend ist.
Fakt ist aber leider auch, dass die breite Masse kaum die Möglichkeiten hat sich die erforderlichen Mittel für eine gesicherte Pension „wegzusparen“, da die Einkommenssituation schon angespannt genug ist.
Und Fakt ist auch, dass die unzähligen Vorsorgeprodukte mehrheitlich zwei Gewinner haben: nämlich den, der das Produkt verkauft und dafür eine ansehnliche Provision kassiert und Vater Staat, der sich über einen schönen Zuwachs an Einnahmen aus der Versicherungssteuer freut.
Macht´s nur so weiter! Suggeriert uns, dass die breite Masse auf einem Berg Geld sitzt und freudig die Pensionslücke stopft. Wir Naturdeppen lassen uns gerne verarschen 😉