Eigentlich muss man sich ja fragen, ob man sich im neuen Jahr gleich mit einem Artikel zum Thema “Notfall” auseinandersetzen sollte. Aber nachdem es für Notfälle nicht den richtigen Augenblick gibt und Notfälle sich ja nicht danach richten, ob es gerade passend erscheint, ist diese Überlegung wohl obsolet.  

Kurz vor Weihnachten hat es bei uns im Wohnzimmer von der Decke geregnet. Von der Decke geregnet ist wahrscheinlich falsch ausgedrückt, weil man hierbei den Eindruck vermittelt es wäre flächendeckend gewesen. Dabei war es nur eine gerade Linie ungefähr 20cm von der Wand entfernt über die ganze Zimmerbreite, von wo das Wasser heruntergeronnen ist. Grund dafür war ein geplatzter Waschmaschinenschlauch des Nachbarn ober uns, der das aber länger nicht bemerkt haben dürfte.

Was den Schaden betrifft, so ist dieser über die Versicherung gedeckt und sollte daher auch kein unnötiges Kopfzerbrechen bewirken. Worauf ich hinaus will, ist die Situation als der Schaden aufgetreten ist. Zuerst einmal waren wir alle starr vor Schreck, bevor uns eine ziemliche Geschäftigkeit ereilt hat.

Dann ist man sich ziemlich schnell bewusst, dass man auf Notfälle überhaupt nicht vorbereitet ist. Man kann in der Eile weder die Installateur-Notfallsnummer finden, noch weiß man, was man zuerst tun soll. Schaden begrenzen ist angesagt, also zuerst einmal die Elektronischen Geräte in Sicherheit bringen, während ein anderer versucht, den betreffenden Nachbarn zu erreichen. Zum Glück ist dieser zu Hause und der Fluss ist einmal gestoppt – auch wenn es noch stundenlang “weiterregnen” sollte.

Mittlerweile ist das Wohnzimmer teilweise dick mit Handtüchern ausgelegt und viele, viele Tupperdosen wurden zweckentfremdet und dienen nun als Sammelbecken für Wassertropfen. Zwar hat es nun auch in der Küche zu tropfen angefangen, aber zum Glück nur punktuell. Und wir wissen, irgendwann hört es wieder auf.

Und die Moral von der Geschicht? Meine Kollegin hat doch nicht so Unrecht damit, dass man Notfallnummern immer griffbereit haben sollte. Leider bewahrheitet sich halt immer wieder, dass man Erfahrungen erst selbst machen muss, bevor man die Ratschläge von anderen annehmen kann. Für mich ist aber nun klar, dass man einen Notfallplan braucht, um im Fall der Fälle gerüstet zu sein. Und ausmalen, was passiert wäre, wenn die Kinder allein und der Nachbar nicht greifbar gewesen wäre, wenn überhaupt niemand zu Hause gewesen wäre, oder, oder, oder …. das muss man sich ja nicht.

PS: Meine Kollegin hat ein Merkblatt erstellt, welches wirklich nützliche Dienste leisten kann.