Im Februar 2015 hat die AK Wien sieben Bank Institute eingeladen ein Offert für einen Kredit über EUR 100.000,- auf einen Laufzeit von 20 Jahren abzugeben. So sollten für Kunden mit „ausreichender Bonität“ bzw. Kunden mit „bester Bonität“ die Spannen zwischen den verschiedenen Angeboten aufgezeigt werden. (Durch die unterschiedlichen Scoringverfahren der Banken, ist diese Klassifizierung allerdings nicht ganz eindeutig – vgl. AK-Studie „Credit Scoring in Österreich“, 2014).

Die Angebote der sieben Banken (Bank Austria, BAWAG P.S.K., easybank, Erste Bank, HYPO NOE, RLB NÖ-Wien, Volksbank Wien-Baden) unterschieden sich nicht nur im Aufschlag, auch die Angaben zur Bearbeitungsgebühr, zur Kontoführungsgebühr oder zu den Schätzkosten für die Immobilie fielen sehr unterschiedlich aus.

Laut den Szenario-Berechnungen der AK (d.h. die Kostenangaben der Banken wurden herangezogen, zusätzlich notwendige Annahmen – wie etwa zur Höhe der Pfandrechtseintragungsgebühr, oder der Bearbeitungsgebühr – wurden von der AK getroffen) beträgt die Ersparnis zwischen günstigstem und teuerstem Angebot für Kunden mit „bester Bonität“ knapp EUR 11.000,- über die Laufzeit, bei Kunden „ausreichender Bonität“ immerhin noch rund EUR  7.000,-.

Verhandlungsspielraum gibt es laut Bericht sowohl beim Aufschlag als auch bei der Bearbeitungsgebühr, Kontogebühren fallen in der Regel immer an.

Kunden „bester Bonität“ haben natürlich beim Verhandeln der Nebenkosten die besseren Karten.

Angesprochen werden in der Studie auch die Einsparpotentiale bei der Risikoablebensversicherung, die in der Regel zur Besicherung des Kredites ebenfalls verlangt wird. Gerade hier sind die Spannen zwischen den verschiedenen Anbietern enorm hoch (siehe auch Risikoversicherungen unter der Lupe). Erfahrungsgemäß kann die Abtretung einer Risikoversicherung bei Kunden mit wirklich guter Bonität aber auch komplett wegverhandelt werden.

Nun ist die AK-Studie natürlich eine gute Orientierungshilfe und liefert auf jeden Fall einen Überblick über die derzeitig machbaren Konditionen am Markt. Für den einzelnen heißt das aber nun nicht, dass die ausgewiesenen Werte so „eins zu eins“ übernommen werden können. Die unterschiedlichen Scoring-Verfahren der Institute wirken sich (wie schon eingangs angesprochen) auf die Bonitätseinstufung aus und die Eigenmittelausstattung spielt natürlich eine nicht unerhebliche Rolle. Grundsätzlich sieht man also erst bei einer konkreten Anfrage, bei welcher auch die Unterlagen geprüft werden, wo man steht.

Quelle: http://wien.arbeiterkammer.at/beratung/konsumentenschutz/geld/kredite/Wohnkredite_im_Vergleich.html